Wir bleiben 2 Tage in Saskatoon zum Wäschewaschen und und und. Ich muss im Auto bleiben, meine Menschen fahren mit dem Fahrrad in die Stadt und ins Museum. – Das ist übrigens eine der wenigen Städte, wo der Camping-Platz nah genug zum Fahrradfahren ist.
Mein Frauchen und Herrchen besuchen das Western Development Museum. Der Eingang riecht muffig, der Inhalt ist großartig. In mehreren Hallen ist eine ganze Stadt vor 100 Jahren aufgebaut. Apotheke, Bank, Post, Sattlerei, Schlosserei… Autos und landwirtschaftliche Geräte. Kaum zu glauben, dass es gerade mal 100 Jahre her ist. – Tante Emma Laden versus Amazon Abholstation.
Sie erfahren u.a., daß diese hochlandwirtschaftliche Gegend in den 1930iger Jahren von einer großen Dürre heimgesucht wurde und damit die Ackerböden erodierten. Sandstürme trugen die Erde fort. 2/3 der Farmer, die sich dort aus Europa kommend eine Existenz aufgebaut hatten, mussten von Sozialhilfe leben. Ein Programm der kanadischen Regierung konnte die Erosion stoppen. Ein großes Bündel an Maßnahmen, wie z.B. Heckenpflanzungen, Furchen um Wasser aufzuhalten und die Aussaat eines Grases aus Sibirien, das tief wurzelte und so die Erde hielt und gleichzeitig mit den klimatischen Gegebenheiten gut wuchs, brachte die Wende.
Der Campground liegt neben einem großen Sportkomplex. Früh um 7 Uhr starten die Provincials im Damen Softball, einer kleineren Variante des Baseball. Mein Frauchen schaut sich das aus der Nähe an. Aber man muß wohl hier aufgewachsen sein, um das Spiel a) zu verstehen und b) die Begeisterung der Besucher nachvollziehen zu können.
Die Wildnis ruft!
Wir fahren weiter und nehmen den kleinen Elk Island Nationalpark auf dem Weg mit. Er ist der einzige vollständig eingezäunte Park in Kanada und hat – nach der Serengeti – die größte Dichte an wilden Huftieren der Welt. Naja, 3 davon haben wir gesehen. 3 von wieder 400.000 in Nordamerika lebenden Bisons.
Die Bisons sind die größten Landsäugetiere Nordamerikas. Von 1870 bis 1880, also in gerade einmal 10 Jahren, wurden die ursprünglich 30-60 Millionen Tiere bis auf 24 Tiere im Yellowstone Nationalpark vernichtet. Der Hunger nach Leder für Armeestiefel und Treibriemen für die amerikanische und europäische Industrie war groß. Außerdem wollte man zur Unterwerfung der First Nations deren Lebensgrundlage zerstören.
Bei meinem morgendlichen Gassigehen freuen sich meine Menschen über diese Tiere, während ich froh bin, dass ich im Schatten ein bisschen dösen kann.
Pelikane mit spektakulären Landungen von höchster Himmelshöhe runter.
Wir passieren Edmonton, die drittgrößte kanadische Stadt und Hauptstadt der Provinz Alberta. Wir fahren durch weitläufige Industriegebiete. Die Stadt lebt u.a. von der boomenden Ölindustrie, von Hochtechnologie. Regierung und Universität sind große Arbeitgeber.
Um nach Dawson Creek, dem Start des Alaska Highway zu kommen, wählen wir die Route, die den Ostrand des Jasper Nationalpark berührt. Die flache Agrarlandschaft geht über in waldreiche Gebiete mit Flüssen und Seen über. Und nach ca. 3 Stunden tauchen endlich die kanadischen Rocky Mountains auf.
Auf dem Weg nach Miette Hot Springs im Jasper Nationalpark begegnet uns dieser Schwarzbär, der sich von den paar Autos nicht stören lässt.
Meine Menschen nehmen – trotz 30 Grad – die heißen Quellen in Miette Hot Springs dankbar mit. Nach 2 Tagen ohne Dusche sehr angenehm.
Jetzt nehmen wir den Alaska-Highway unter die Räder…
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