Fast eine Woche haben sich meine Menschen in den Städten herum getrieben. Von Quebec ging es nach Montreal, das nur 2,5 h entfernt liegt. Auch hier ist der St. Lorenz Strom das stadtbild-beherrschende Element.
Das Festival de Jazz in Montreal konnten sich meine Menschen nicht entgehen lassen und waren im strömenden Regen beim Konzert. Wundersamerweise wurden sie in eine Lounge eingeladen und durften dort im Sitzen und im Trockenen das Konzert genießen.
Dann ging es nach Ottawa, der Hauptstadt von Kanada. Hier musste ich im Auto bleiben.
Meine Menschen sind ins Canadian Museum of History gegenüber des kanadischen Parlamentes in die gut dargestellte kanadische Geschichte eingetaucht sind. Das haben sie erzählt:
Einen großen Teil der Ausstellung nahm die Darstellung der sogenannten „First Nations“ ein, also die indigenen Kulturen Kanadas, ungefähr 4% der Bevölkerung. Diese teilen sich in 5 Kulturareale ein, die durch die völlig unterschiedlichen Lebensbedingungen in diesem riesigen Land geprägt sind/waren:
Die Ureinwohner haben mit den ersten Siedlern hier Handel getrieben und in weitestgehender Kooperation gelebt. Problematisch für die Völker war die Verbreitung von Krankheiten durch die neuen Bewohner.
Die heutigen First Nations meldeten sich deutlich zu Wort. Ihre Botschaft: Wir sind da. Wir spielen Baseball, aber wir haben auch noch unsere Traditionen. Wir können gut mit Beidem umgehen.
150.000 Kinder wurden von 1874 bis 1994 (!) im frühen Kindesalter in staatliche Internate gesteckt, um sie zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Nur 6 von 10 Kindern überlebten den Drill und den fehlenden Schutz der Familie. Die meisten Internate wurden von der katholischen Kirche geführt. 2015 entschuldigte sich die Regierung offiziell bei den Überlebenden dieser Lager. Immer wieder werden anonyme Massengräber um die ehemaligen Internate gefunden. Die Regierung hat eine Untersuchungskommision eingerichtet.
Viele Probleme der indigenen Gemeinschaften gehen auf diese Misshandlungen zurück.
Weiter fuhren wir durch den Algonquin Park, einem Nationalpark, der berühmt ist für über 2500 km Kanu-Strecken in absoluter Wildnis. Leider konnten wir uns nicht selbst davon überzeugen. Hier ist jetzt Hauptsaison und alle Campgrounds waren ausgebucht. Die Fahrt durch den Park war allerdings auch sehr schön.
Nicht das ihr mich neidisch macht, nein wie komm ich nur darauf. Viel Spaß noch!