2 Wochen Alaska: Gletscher, Großartige Landschaft und die Trans-Alaska-Pipeline,

von | Aug 25, 2022 | Allgemein | 1 Kommentar

Wir fahren entlang der Haupt-Routen in Alaska, die die wenigen größeren Städte miteinander verbinden. 2.200 km mit durchschnittlich 65-70 km/h. Wir fahren täglich ca. 3-4 Stunden. Dann sind wir angefüllt mit Eindrücken und es ist später Nachmittag.

Nach unverhofft sonnigen und warmen 2 Tagen in Fairbanks, die wir faul im Liegestuhl verbringen, fahren wir am Rande des Denali Nationalparks entlang nach Anchorage. Die Landschaft ist – wie immer – atemberaubend.

Und dann kommt so etwas:

Der Denali gibt sich die Ehre und liegt völlig überirdisch weit in der Ferne
Im Nationalpark selbst

Anchorage nutzen wir, um alle Vorräte aufzufüllen und fahren am nächsten Tag weiter. Schade! Aber das Wetter ist schlecht und die Campingplätze sind voll. Dann eben nicht! Wir machen uns auf den Weg nach Valdez – und hinter der ersten Bergkette ist es etwas freundlicher. Auch hier ist der Weg das Ziel. Jede Straße, die wir hier fahren, ist anders spektakulär.

Entlang des Glenn-Highway

Und dann liegt da plötzlich, wirklich plötzlich, wie eine Fata-Morgana, dieser Gletscher (der Matanuska-Gletscher) in der Landschaft.

Der Matanuska liegt plötzlich in der Landschaft auf der Fahrt von Anchorage nach Valdez.

Alaska ist fünfmal größer als Deutschland, hat 740.000 Einwohner (Nürnberg und Fürth zusammen). Die Größe der Landschaften und des Landes an sich sind für uns schier unvorstellbar. Der Slogan Alaskas – the last frontier – ist gut gewählt.

19% der Bewohner sind Ureinwohner. Viele Alaskians leben als Selbstversorger von Jagd und Fischerei. So darf das meiste öffentliche Land zur Jagd und Fischfang für den Eigenbedarf genutzt werden.

Ansonsten sind die Einnahmequellen Alaskas das Öl, Bergbau und der Tourismus. Viele arbeiten in der Verwaltung.

Nur etwas über die Hälfte Alaskas wird von der amerikanischen Regierung verwaltet. Der Rest ist in der Hand der Ureinwohner. Viele Orte Alaskas sind nur über die zahlreichen großen Fluss-Systeme oder übers Flugzeug erreichbar – der sogenannte Bush. Dort leben viele Ureinwohner und wenige zugereiste Individualisten.

In Valdez, einem kleinen Städtchen im Prince William Sound, treffen sich alle Touristen. Es hat auch einiges zu bieten: den Columbia-Gletscher, das Ende der Trans-Alaska-Pipeline und – leider – ein großes Tanker-Unglück 1989 (Exxon-Valdez). Außerdem Berge und Gletscher, die über jeden Berg hinwegschauen. Leider ist es so neblig, dass wir davon nur wenig sehen.

Wir machen eine Gletscher-Watching-Tour mit. Das ist ein Teil des berühmten ColumbiaGletscher. Er hat sich seit 2011 um 6 km zurückgezogen, hatte also bis dahin einen großen Teil des Sound ausgefüllt. Er ist der letzte große Gletscher in Alaska mit Zugang zum Wasser. Er bedeckt (lt. Wikipedia) ein Gebiet von 1150 km².

Die abgebrochenen Gletscherteile schwimmen türkis durch den grauen Nebel. Rechts, das Schwarze, ist Dreck.

Valdez hat uns gut gefallen.

Valdez ist auch das Ende der Trans-Alaska-Pipeline. Von den Ölfeldern am Polarmeer in Prudhoe Bay wird das Rohöl 1280 km (800 Meilen) bis hierher, zum nördlichsten eisfreien Hafen, gepumpt. Die Pipeline taucht immer mal in der Landschaft auf, allerdings sehr unspektakulär. Sie wurde 1973 in Betrieb genommen und überquert 3 Bergmassive, 3 Erdbeben-Falten und über 500 Flüsse. Ein großer Teil der Pipeline läuft über Permafrost-Gebiet. Das Pipeline-Rohrsystem an sich ist sehr gut isoliert, damit das warme, zähflüssige Rohöl nicht abkühlt. Die Pipeline selber verläuft meistens auf Stelzen. Diese wiederum werden passiv gekühlt, damit der Permafrostboden nicht auftaut und die Stelzen und Leitung versinken. Wegen der Erdbebengefahr verläuft die Pipeline im Zickzack.

Schnappschuß von der Straße aus
Das gut isolierte Rohr an sich hat einen Innen-Durchmesser von 1,20 m

In Valdez kommt das Rohöl an und wird in 14 Tanks gelagert. Pro Monat werden ca. 20 Tanker beladen. 1989 lief der Öltanker Exxon Valdez durch einen Steuerfehler auf ein Riff im Prince William Sound auf und verursachte die weltweit größte Ölkatastrophe. Seither müssen weltweit alle Öltanker doppelte Wände haben.  In Valdez dürfen seitdem die Tanker nur mit Lotsen in den Sound fahren. Außerdem wurden etliche Spezialschiffe in Dienst gestellt, die bei eventuellen Unfällen sofort zur Stelle sind. –

Laut Auskunft unseres Guides haben sich die meisten Bestände der Tierwelt wieder erholt oder sind dabei sich zu erholen.

Seelöwen
Ein See-Adler, gut sichtbar am weißen Kopf und Schwanzfedern
Seelöwen-Familie

Übrigens: Über die 85 km breite Beringstraße sind Alaska (und damit die USA) und Russland Nachbarn. Das russische Zarenreich verkaufte 1867 Alaska an die USA.

Jetzt geht es noch weiter hinauf. Bis ans Polarmeer.

1 Kommentar

  1. Uli

    Hallo Bernhard,
    eine tolle Reise! Würde ich auch gerne mal machen! Könnte man einplanen 😉
    Danke für die hilfreiche Unterstützung bei der Solaranlage. Sie klappt bestens, werde demnächst auf LiFPO4 umstellen, Batterien aus CN sind bestellt. D+ brauche ich für den Abrorberkühlschrank nun nicht mehr, da auf Kompressor umgeschaltet. Ich werde das D+ für die Schubladensicherung gebrauchen. Die kennst Du vermutlich.
    Viele Grüße und gute sichere Fahrt.

    Uli

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